Es ist das Land der Shrinpo Dämonen, aus dessen Mitte, umgeben von einem strudelnden Wasser, dem Urozean, der mächtige Kupferberg herausragt. Die Shrinpo Dämonen sind menschenfressende Ungeheuer, welche die einsam Meditierenden in ihren Klausen bedrohen, während diese sich darauf vorbereiten ihre illusionären Anhaftungen aufzugeben um in das Paradies des Padmasambhava zu gelangen. In dem felsig zerklüfteten Gebiet sieht man wie die Shrinpo umhergehen, mit leblosen Menschenkörpern geschultert oder auf dem Rücken tragend. Man sieht auch rundherum einsame Meditationsklausen in denen Yogis ihre Meditationsübungen vollziehen. Dieses Shrinpo-Land war Padmasambhavas letzte Wirkungsstätte, bevor er sich in sein Paradies auf dem Kupferberg zurück zog. Nur ein schmaler Steg führt hinüber ans andere Ufer und verbindet das diesseitige bedrohliche Gebiet mit dem erstrebenswerten jenseitigen Ziel, dem Paradies Zamdok Palri. Die Tore an den Kardinalpunkten, der mit Blumen und goldenen Girlanden geschmückten Umfassungsmauer, stehen offen - das vierte Tor befindet sich auf der abgewandten Seite des Geländes. Durchschreitet man das Haupttor begegnen einem links und rechts zwei Dakinis von blauer und roter Körperfarbe mit tantrischen Attributen in ihren Händen. In dem mit blauen und goldgeränderten Fliesen belegten Vorhof vor dem Tempel erscheinen links und rechts sechs der Acht Erscheinungsformen des Guru Padmasambhva, die mit dem Werdegang und Wirken des Großen Guru in Verbindung stehen. Auch der Tempelpalast öffnet sich dem Ankömmling und gewährt Zutritt in den heiligen Bereich in dem der "Kostbare" auf seinem Thron sitzt. Er erscheint hier in seiner Nirmanakaya-Form, in der ikonographisch bekannten Darstellungsweise, umgeben von einer goldenen Aura strahlender Energie. Seine beiden Schülerinnen sitzen zu seiner Linken und Rechten. Der Palast, mit den geschwungenen goldenen Dächern, ist in drei Ebenen errichtet auf denen sich die jeweils höheren feinstofflicheren Erscheinungsformen Padmasambhavas manifestieren. Die mittlere Ebene zeigt Padmasambhava in seiner Samboghakaya-Form, als Bodhisattva Avalokiteshvara Padmapani. Links und rechts sind die beiden weiteren Emanationen Padmasambhavas dargestellt. Auf der höchsten Ebene des Palastes erscheint Padmasambhava in seiner rein geistigen Dharamakaya-Form, als Tathagata Amitabha. Links von Amitabha erscheinen die beiden Bodhisattvas Padmapani (l) und Vajrapani (r). Die paradiesische Atmosphäre, die den Tempelpalast umgibt wird durch die üppig blühenden Päonien hervorgehoben, und die sich im Himmelsraum bauschenden Glücks-Wolken zwischen denen zwei transparente Regenbogen aufscheinen. Den Palast schützt ein mächtiger Ehrenschirm mit weißen Glücksschleifen. Der ganze Himmelsraum, der sich über den Palast wölbt ist erfüllt von fliegenden Gestalten, Apsaris und Apsaras, die Siegesbanner tragen, und Musik mit ihren Instrumenten, und Opfergaben darbringen. In den beiden Ecken der Malerei erscheint links der blaufarbene Urbuddha Samantabhadra, und rechts Amitabha in seiner Erscheinungsform als Buddha des "Langen Lebens" - Amitayus. Tempera und Gold auf Baumwollgewebe, originale Brokateinfassung, gerahmt.