(1865 Soest - 1943 Rotenburg/Wümme)Landschaft mit Feldern an der Surheide/Stürmische MoorlandschaftDoppelseitiges Gemälde. Das Gemälde ist Teil einer Werkreihe mit Darstellungen Modersohns von der bei Fischerhude gelegenen "Surheide". Den Künstler faszinierte die Rauheit der Natur, die Kontraste zwischen lichten, freien Sandflächen und den bewachsenen Heideflächen, Sträuchern und Bäumen. Modersohn, der 1889 zusammen mit Fritz Mackensen und Hans am Ende die Worpsweder Künstlerkolonie gegründet hatte, siedelte 1908 in das nahegelegene Dorf Fischerhude über. Dort lebte und arbeitete er bis 1943, unterbrochen nur durch die Jahre 1915 - 1917, als Modersohn mit seiner neuen Familie wieder zeitweilig nach Worpswede zurückziehen musste. Die ersten Fischerhuder Jahre 1908 - 1915 markieren zugleich einen künstlerischen Umbruch im Oeuvre Modersohns. Die Beschäftigung mit den Gemälden seiner 1907 verstorbenen Frau Paula Modersohn-Becker und der neuen französischen Kunst, insbesondere mit Cézanne, brachte ihm neue Einsichten, die er in Fischerhude umsetzte und seine Bilder als miteinander verwobene Flächen komponierte. Immer wieder malte er das Dorf selbst, die abwechlungsreiche Wümmelandschaft und die Surheide im Wechsel der Jahreszeiten und Tagesstimmungen. Die Rückseite der von Modersohn wiederverwendeten Leinwand zeigt eine um 1910 entstandene Landschaft mit Birken, Moorkate und Torfstapel an einem Moorkanal. Diese schließt sich in Motiv, Komposition und großzügigem, flächigem Stil an frühere Worpsweder Motive Otto Modersohns selbst und Paula Modersohn-Beckers an. Öl/Lwd.; L. u. sign.; 65 cm x 77 cm. Rahmen.Das Gemälde ist im Archiv des Otto Modersohn Museums, Fischerhude, unter WV-OM-SW-1915 dokumentiert.Provenienz: Norddeutsche Privatsammlung.Double-sided painting from 1915 (front side) and 1910 (reverse). Oil on canvas. Signed. Registered in the archive of the Otto Modersohn Museum in Fischerhude.