LOT 817 JOHANN JOACHIM KAENDLER 1706 Fischbach/Arnsdorf - 1755 Meißen Johann Friedrich Eberlein und Johann Gottlieb Ehder SELTENER BECHER MIT UNTERSCHALE AUS DEM BRÜHLSCHEN SCHWANENSERVICE
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JOHANN JOACHIM KAENDLER 1706 Fischbach/Arnsdorf - 1755 Meißen Johann Friedrich Eberlein und Johann Gottlieb Ehder SELTENER BECHER MIT UNTERSCHALE AUS DEM BRÜHLSCHEN SCHWANENSERVICE Deutsch, Meissen, um 1740 Porzellan, polychrome Malerei, Goldstaffage. H. 9 cm (Becher), D. 14,5 cm (Unterschale). Unterglasurblaue Schwertermarke, Allianzwappen von Heinrich Graf von Brühl und seiner Frau Gräfin von Kolowrat-Krakovský. Becher und Unterschale mit Muschelrelief und welligem Rand. Reliefdarstellung von zwei schwimmenden Schwänen und zwei Reihern im Schilf. Auf der Fahne bzw. am Becherrand gestreute indische Blumen und Goldkante sowie das Allianzwappen Brühl-Kolowrat-Krakovský. Malerei und Gold part. ber., Standfüße min. best., Unterschale part. leichte Kratzer und min. Brandfehler. Die Teile stammen aus dem sogenannten Schwanenservice, dem prunkvollen Tafelgeschirr, das im Auftrag von Heinrich Graf von Brühl (1700-1763) von berühmten Modelleur Johann Joachim Kaendler sowie seinen Lehrlingen Johann Friedrich Eberlein und Johann Gottlieb Ehder zwischen 1737 und 1742 modelliert wurde. Die große Vorliebe des sächsischen Kurfürsten und polnischen Königs August II. (1670-1733) für Porzellan sowie die Gründung der Meissener Manufaktur auf sein Dekret hin machten Porzellan rasch zu einem der Statussymbole am Dresdener Hof. Dem Vorbild des Königs folgend trat auch der sächsische Adel häufig als Auftraggeber von Porzellangeschirr auf und versuchte somit das eigene Prestige in der Gesellschaft zu steigern. Heinrich Graf von Brühl war keine Ausnahme und so waren ein überschwänglicher Prunk sowie ein großer repräsentativer Faktor bestimmend bei der Konzipierung des Schwanenservice. Als Kabinettsminister war der Graf verpflichtet, Repräsentationspflichten wahrzunehmen sowie repräsentative Ansprüche des Dresdener Hofes bei mehreren Festtafeln zu erfüllen. Das dem Grafen vom König verliehene Privileg, das Porzellan kostenfrei in der Meissener Manufaktur zu bestellen, schuf dazu eine der wichtigsten ökonomischen Voraussetzungen für die Entstehung des außergewöhnlichen Service. In der Auflistung der Service-Teile bei Ulrich Pietsch werden zwar Becher aus einem Schokoladenservice erwähnt, diese sind jedoch mit Henkeln versehen. Das hier angebotene henkellose Stück ist somit durchaus als rares Exemplar anzusehen. Von vornherein galt das Schwanenservice als Hauptwerk der zeitgenössischen Porzellankunst, da kein anderes Tafelgeschirr weder den Umfang noch den barocken Reichtum der plastischen Gestaltung je übertreffen sollte, welche mythologische Bildthemen sowie Motive aus Flora und Fauna aufgreift. Die Arbeit an über 2200 Einzelteilen dauerte insgesamt fünf Jahre. Bevor das endgültige Dessin gefunden wurde, waren 46 Probeteller gefertigt worden, von denen heutzutage nur 18 Stück sich nachweisen lassen. Dank dem innovativen Dessin und ausgesprochener künstlerischer sowie handwerklicher Qualität wurde es von den Zeitgenossen hochgeschätzt und bewundert. Literatur: Pietsch, Ulrich: Schwanenservice. Meissener Porzellan für Heinrich Graf von Brühl (1700-(1763), Leipzig, 2000.
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2018.9.20
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